Offener Brief des Vorstands an die Mitglieder des FC Viktoria 1889 Berlin Lichterfelde-Tempelhof e. V.

  • 13. Dezember 2018
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Vorstand stellt Insolvenzantrag

Liebe Mitglieder,
mit großem Bedauern müssen wir euch mitteilen, dass der Vorstand heute, 13.12.2018, beim Amtsgericht Charlottenburg einen Insolvenzantrag für unseren Verein einreichen musste. Das Gericht hat Herrn Prof. Dr. Torsten Martini von Leonhardt Rattunde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Seine Kanzlei zählt bundesweit zu den großen Playern im Restrukturierungsbereich.

Der Verein ist nicht mehr in der Lage auflaufenden Verbindlichkeiten zu decken. Zum Schutz des Vereins war es die unvermeidliche Pflicht des Vorstands, diesen Insolvenzantrag einzureichen.

Mit dem Insolvenzantrag sichern wir die Fortführung des Vereins, welcher nach Bestellung des vorläufigen Insolvenzverwalters auch wieder handlungsfähig ist. Der Spielbetrieb der rund 70 Mannschaften des Breitensports wird wie bisher weitergeführt. Dies ist mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter und seinem Team abgestimmt. Wir bauen auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter werden alle weiteren Maßnahmen in Bezug auf Arbeitsverträge von Mitarbeitern und Spielern erarbeitet. Inwieweit der Spielbetrieb dann in der Herren-Regionalliga Nordost fortgeführt wird, kann heute natürlich noch nicht beantwortet werden.

Nunmehr heißt es für unsere große Viktoria Familie noch enger zusammenzurücken und unseren Traditionsverein für die Zukunft neu aufzustellen. Wir setzen dabei auf euer Vertrauen und wünschen uns, dass wir alle gestärkt aus dieser Situation hervorgehen.

Bei unseren vielen treuen Partnern und Lieferanten möchten wir uns für die entstandene Situation entschuldigen. Leider konnten wir hier auch nicht mehr erreichen, alle Verbindlichkeiten vollständig auszugleichen. Wir hoffen dennoch, dass möglichst alle uns in Zukunft weiter unterstützen. In Kürze werden FAQ´s veröffentlicht, aus denen aufkommende Fragen beantwortet werden und weitere Informationen zur Verfügung stehen.

Wir sind optimistisch, den Verein in enger Abstimmung mit Herrn Martini wieder in ruhiges Fahrwasser bringen zu können.

Berlin, 13.12.2018
FC Viktoria 1889 Berlin Lichterfelde-Tempelhof e. V.
Der Vorstand

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38 Responses to the post:

  • Andreas H.

    Die Mannschaft sollte heute Charakter zeigen.
    Die „große Familie“ diese zur Markgrafenstraße folgen und unterstützen.

  • Christof M. Szelag

    Ich kann diese ganze Häme, diese selten dumme Besserwisserei, diese Schadenfreude nicht mehr hören. Jeder von diesen Neidern, die sich gewünscht hätten, es würde auch bei ihnen einmal ein Sponsor vorsprechen und ein Millionenangebot unterbreiten, stellen sich jetzt hin und reiben sich vor lauter Schadenfreude die Hände, das ist unsportlich und widerwärtig. Hoffentlich geht der Verein erhobenen Hauptes aus dieser ganzen vertrackten Situation gestärkt hervor! Denkt dabei an Eure außerordentliche und erfolgreiche Jugendarbeit.

  • 60erSiggi

    Als Mitglied des TSV 1860 München kenne diese Situation sehr genau: 60zig stand praktisch am Abgrund weil die Ausgliederung des Profigeschäfts in die KgaA sich auf einen Investor verlassen hat, der vom Fußball keine Ahnung hatte, aber geschäftlich ständig eine Meinung. Der Investor hat zwar bezahlt, aber eben völlig unfähige Entscheidungen getroffen, die dann in den Untergang geführt haben. Auch nach dem Aufstieg in die 3. Liga muss jedes(!) Geschäft vom DFB genehmigt werden und sportlich spielen wir praktisch keine Rolle mehr.

    Viktoria 89 hätte es wissen müssen, unsere Geschichte war zu Beginn des Investments bekannt!

    Gerettet hat uns nur die 50+1-Regel, die im Übrigen auch in der Regionalliga Bestand hat.

    Bleibt dem Fußball treu und vergesst nicht wo ihr herkommt – Egal woher Investoren kommen, der Fußball muss im Verein bleiben und jeder Niedergang birgt auch eine Chance!

    Glaubt einem Gebrannten!

  • BFCTeddyFan

    Alles gute in dieser schwierigen Situation.

    Und auf dass der Rechtsstaat den sog. Investor zu packen bekommt!

    Free Tibet & weinrotweiße Grüße

  • Frank

    Warum will man immer wieder die 3 Kraft in Berlin werden. Was bringt das ? Alles in diese Richtung kostet nur Geld und wenn einer der Geldgeber keine Lust mehr hat geht alles den Bach runter. Lieber ein guter Jugendausbildungs Verein sein und mit den Jugendmannschaften in der Bundesliga oder Regionalisierung spielen. Wenn dann große Vereine kommen kann mann seine talentiert Jugendspieler abgeben und sich so ein super Vereinsamen machen. Gleichzeitig den Verein damit finanzieren. Aber das hat Herr Brügemann und Herr Fechter vom Lichterfelder FC nicht gereicht. Also musste man den Lichterfelde FC platt machen.

    • Frank W. ,bis 1989 im Verein!

      Gut geschrieben. Für mich war das auch immer eine feindliche Übernahme. Viktoria hätte in Tempelhof bleiben sollen, und mein Mitleid hält sich echt in Grenzen, aber diese Großmannssucht gab es ja schon bei Herrn Rotter zu beklagen. Mir tun die „alten Lichterfelder“ leid, nun ist alles weg: Brandenburg1892, Lichterfelde 12, Brali, LSU, VfB Lichterfelde… aber Hochmut kommt vor dem Fall!

  • Imanuel Schulz

    Das Verhalten von ASU hat hintergründe und sind kein Geheimnis. Hier ein erklärungsversuch:

    China befindet sich in einer extremen kreditblase. Gerade die großen firmen finanzierten sich seit Jahren über billige kredite.
    so auch der Investor ASU. Die haben 3000 hotels auf Pump gekauft in china. Wenn dann die Zinsen (so wie jetzt) steigen, dann kommen die chinesischen firmen in finanzielle Bedrängnis. So auch ASU. Vielen chinesischen firmen droht dann die pleite, weil sie die kredite nicht bedienen können. Die eigentümer von ASU wissen das und versuchen geld ins ausland zu transferieren, bevor die firma pleite ist. Das will aber die chinesische regierung nicht. Die regierung will das Kapital im Land behalten. Daher dürfen Firmen nur geld ins Ausland schaffen, wenn sie sinnvoll investieren. ASU brauchte also ein Vehikel (FC Viktoria) um geld ins ausland zu schaffen:

    ASU macht einen vertrag mit dem FC viktoria. Die chinesische Regierung gestattet die investition im ausland. ASU darf daraufhin zum beispiel 10 Millionen der 90 millionen nach Deutschland transferieren. Die eigentümer von ASU haben nun zugriff auf das geld, in deutschland. Der vertrag mit Victoria wird, bis auf ein paar Peanuts um den Schein zu wahren, nicht erfüllt. Die restlichen millionen von ASU sind aus china rausgeschafft worden.

    Das war das eigentliche Ziel.

    Victoria hat mit dem geld geplant und kann nun nicht mehr zahlen, wenn der Investor abspringt.

    Weite Teile des oben benannten Problematik erklärt Dirk Müller in seinem Buch „Machtbeben“. Es ist also allgemein bekannt und keine überraschende Information in welcher Situation die chinesischen Firmen stecken und wie sie geld ins ausland schaffen.

    So auch passiert bei einem Flughafen in Rothenburg:

    https://www.google.com/amp/s/amp.wiwo.de/unternehmen/auto/flughafen-rothenburg-chinesischer-investor-erteilt-absage-fuer-milliarden-investment/20835460.html

    Oder in Hahn
    https://www.google.com/amp/www.spiegel.de/wirtschaft/rheinland-pfalz-verkauft-flughafen-han-an-chinesen-a-1162112-amp.html

    Jetzt versteht man vielleicht besser warum chinesen vermeintlich sinnlos geld im Ausland investieren.

    Aus Panik vor der eigenen Insolvenz werden im ausland Investition in millionen höhe versprochen und dann abgesagt, sobald das erste geld aus china nach Deutschland transferiert wurde.

    Das war vom anfang an so geplant. Viktoria wurde über den Tisch gezogen.

    Wenn man vermeintlich im lotto gewinnt, dann muss man fragen: „Womit hat Vicoria das verdient ?“ „Wem nützt es“?

    Das ist meine Analyse der Situation und ich denke, dass man über diese Zusammenhänge nachdenken sollte.

    Auf der anderen Seite glaube ich fest daran, das der Verein bestehen bleibt. Wir haben alles was man dafür braucht: Genug Fussballplätze und eine riesen Gemeinschaft vom ehrenamtlichen mitgliedern, die den verein tragen. Uns geht es nicht ums geld.
    Wie fangen einfach von vorne an. Wir gehören in den Breitensport. Für uns Trainer hat sich nichts verändert. Wir trainieren weiter mit unseren jungs und mädchen. Die eltern werden uns nun noch mehr unterstützen. so erfahre ich es zumindest gerade in meiner Whatsapp Gruppe von den eltern. Kopf hoch!

    Viele Grüße Imanuel Schulz –
    G Trainer

  • Dynamo

    Strafe muss sein….Gier muss bezahlt werden…….Zwangsabstieg wäre richtig !!!!

  • Andreas H.

    Jeder Verein auf der Welt hätte diese Chance genutzt. Es wäre von den Verantwortlichen unverantwortlich gewesen es nicht zu tun. Wo eine Tür zugeht – gehen meistens zwei Türen auf. Das Bett ist gemacht …. „Hals und Bein“ für die nächsten Tage!

  • CMS

    Ich wünsche dem ganzen Verein alles erdenklich Gute, ich hoffe Ihr schafft das! Auch wegen der guten Jugendarbeit! Die Zeilen sind von einem Tennis Borussen Fan, bei so einer Situation ist der Verein egal, da zählt nur der Sport

  • Phil

    Alles Gute für die Zukunft Viktoria! Drücke euch die Daumen, dass ihr wieder auf die Beine kommt!

  • Andreas Andexer

    Schade um den Lichterfelder FC – aufgekauft und in die Insolvenz geführt !!

  • HimmelblaueViktorianerJungs

    Knapp 9300 Leser des offenen Briefs. Danke für den Zuspruch, z.B. aus Chemnitz und den anderen wohlwollenden Vereinen !!!!
    Teilweise Kommentare die nicht nur unsportlich sondern einfach daneben sind !
    Welcher Verein würde sich einem Investor verschließen ?
    Keiner !
    Jetzt schlau daherkommen ist einfach nur billig und schlecht !
    Wir halten zusammen und stehen das durch !!!!

    • hankweiko

      …ja, Investoren sind gut, und welcher Verein würde nicht auch…. alles richtig. … und schlau daherkommen ist auch einfach… richtig bemerkt. Aber man sollte sich den Investor schon genauer ansehen… und China ? … ich war nur allein dieses Jahr 6 mal in China, 18 Wochen. Es gibt kein brutaleres und menschenverachtendes Regime weltweit als diese China Stalinisten! … es geht denen nur um Geld und (Welt-)Macht, der Mensch, in diesem Fall der Verein, der Sport interessiert die null. … dann muss zwangsläufig so etwas dabei herauskommen. Etwas Moral hat noch nie geschadet. Kopf hoch und beim nächsten Investor besser hinschauen? Himmelblaue Grüsse vom CFC !

  • Vereinsmitglied

    Häme und spott habt ihr euch wirklich verdient. Wer den verein so führt, als wäre der ein weltkonzern muss jetzt auch spott einstecken. Die ganzen möchtegern manager in der führungsetage…. !!!
    Ihr habt es nicht mal geschafft, dass alle manschaften genügend stutzen zum spiel haben und dann wolltet ihr den verein gross machen? Da habt ihr euch wirklich häme und spott verdient. Herzlichen glückwunsch

  • Lichterfelder

    Eine überraschende und sehr bedauerliche Nachricht. Sie wirft jedoch Fragen auf: Wie waren die vertraglichen Regelungen mit dem „Investor“, die dies möglich werden ließen? Welche Sicherungsmechanismen gab es – und welche wurden offenbar versäumt (schließlich gibt es einige juristisch gebildete Funktionsträger im Verein)? Gab es einen Plan B für genau dieses Szenario, für den Fall, dass ein außerhalb des deutschen Rechtssystems ansässiger „Investor“ seine eingegangenen Verpflichtungen eingeht? Hier haben die Mitglieder einen Anspruch auf weitere Information.

    Gleichwohl gibt es keinen Anlass, mit Häme zu reagieren: Viktoria hat für den Breitensport Strahlkraft. Viktoria genießt als Ausbildungsverein inzwischen bundesweit Anerkennung. Viktoria war auf dem Weg zu einer Marke.

    Es verdient Respekt und Anerkennung, dass dieser Verein es schafft, rund 70 Mannschaften im Spielbetrieb zu halten. Es ist zu würdigen, dass im Jugendbereich Leistungsgedanke UND fußballerischer Breitensport gelebt werden. Die Kids, die Jugendlichen, die Woche für Woche in himmelblau auflaufen – sie brauchen Sicherheit und eine Perspektive.

    Deshalb verdient Viktoria – trotz der Fehler, die offenbar gemacht wurden – jetzt Solidarität und Unterstützung.

  • Bodo Sicher

    Wer mittel- und langfristig Berlins Nr. 3 werden wollte, der hätte erstmal ein gesundes Fundament legen sollen. Seit Zusammenschluss von Tradition (Viktoria) und Infrastruktur (VfB Lichterfelde) fehlt in jeder Ebene die Konstanz. Hohe Fluktuation in der sportlichen Leitung, jedes Jahr ein NOFV-Regionalliga typischer Kompletttausch des spielenden Personals, Ambivalenz in der generellen Ausrichtung in der Kaderplanung. Keine Entacheidung wurde durchgezogen. Das man auf das schnelle Geld gierte, das der ausländische Investor groß ankündigte, zeigt ja nur, dass in Wolkenkuckucksheimen geträumt wurde, ohne an einem tragfähigen Fundament zu arbeiten. Es fehlt doch seit Jahren eine nachhaltige Idee, wie das tolle Ziel Nr. 3 zu werden auch erreicht werden kann.

    Schnelles Geld ist schnell weg heisst es, traurig, dass es weg ist, bevor es überhaupt ankam. So steht jetzt der Verein, der einst Deutschlands größte Jugendabteilung hatte vor dem Aus seiner ersten Mannschaft. Warum? Weil sie eh nur zusammengekauft und nicht entwickelt war. Bezahlt mit Geld, was noch in China lag und dort auch liegen bleibt…

  • Ich kenne die Verträge nicht, aber grundsätzlich hätte fast jeder Verein diese Chance genutzt. Es tut mir sehr leid, dass diese Situation entstanden ist. Wenn gewünscht, werde ich meinen Teil dazu beitragen, dass es weiter geht.

  • Claudia

    Jetzt ist Zeit, dass die Tempelhofer wieder an die Lichterfelder abgeben. Ich wünsche mir den alten Vorstand zurück!

  • 88 Wikinger

    „Drum prüfe, wer sich ewig bindet!“
    Hat sich denn jemand von den Verantwortlichen direkt vor Ort des Investors ein Bild gemacht von den Geschäftspraktiken und woher das angeblich so locker sitzende Geld gemacht? Eher unwahrscheinlich, weil ansonsten solch eine Partnerschaft nicht zustande gekommen wäre.
    Schade um all die Mitarbeiter und ehrenamtlichen Unterstützern.
    Steht wieder auf und kämpft!

  • Claudi

    Jetzt sollten die Tempelhofer zurücktreten – wieder die Lichterfelder ranlassen und die Fusion rückgängig machen. Ich wünsche mir den alten Vorstand zurück!

  • Andreas R.

    Gier frisst Hirn. Möge diese Erfahrung anderen Vereinen Warnung sein.

  • Mr.Unkown

    Viel Erfolg in dieser schweren Zeit und das der verein irgendwie weiter bestehen kann…
    Steht über dem möglichen Hohn und Spott / es gibt wenige die diesee Chance nicht ebenso genutzt hätten …
    Grüße aus Chemnitz und Kopf oben lassen

  • Günter Kube

    Wir wünschen Euch viel Kraft, Glück und Erfolg, ein solcher Traditionsverein muss erhalten bleiben. TSV Mariendorf 1897 e.V.
    Günter Kube
    Präsident

  • Paul

    Jaja die Investoren… Wer hoch hinaus will kann tief fallen. Grüße aus Leipzig – Leutzsch

  • Peter Heinzmann

    Als langjähriges Vereins-u. Vorstandsmitglied bin ich zutiefst erschüttert.

  • GeroB

    Das ist echt Sch. und Häme habt Ihr nun wirklich nicht verdient. So ein Verhalten war nicht zu erwarten. Ich wünsche Euch weiterhin viel Erfolg und das nötige Glück, um aus der Misere heraus zu kommen.

  • Sunny

    Erst der Zusammenschluss 2-er Vereine was auch nicht jeder wollte, jetzt Evtl der Absturz. Herzlichen Glückwunsch, man kann nur das Geld ausgeben was zur Verfügung steht nicht mehr noch weniger.

    Nur der BFC

    • Viktorianer

      Schlaumeier – im Nachhinein ist jeder schlauer !
      Wir werden das durchstehen !

  • Patrick Herrmann

    Wird denn das Pokalspiel am Sonntag stattfinden?