Er kennt die große Bühne des Fußball, schließlich stand er selbst schon drauf. Drei Pflichtspiele absolvierte Philip Sprint für die Profis von Hertha BSC, zwei in der 2. Liga, eines im DFB-Pokal. Acht Jahre ist das her, doch jetzt will es der Torwart noch einmal wissen – und mit dem FC Viktoria 1889 hoch hinaus.
Das erste Ziel steht bereits unmittelbar bevor: Am 8. August (13 Uhr) treten die Himmelblauen im Halbfinale des Landespokals beim Berliner SC an. Bei einem Erfolg stünde eine Woche später das Endspiel auf dem Plan. Die Titelverteidigung wäre mit der Qualifikation für die erste Runde des DFB-Pokals verbunden, samt der Hoffnung auf einen attraktiven Gegner.
Sprint weiß, worauf er sich mit dem Wechsel vom Oberligisten Zehlendorf nach Lichterfelde eingelassen hat. Der 1,96 Meter-Riese rückt wieder stärker in den Fokus, will sich präsentieren. „Ich habe mich gut eingefunden, wurde von den Jungs auch offen aufgenommen. Obwohl ich ja nicht der Typ bin, der auf andere direkt zugeht und drauflos redet.“
Neben dem Platz ist er eher still, auf dem Rasen zeigt sich Sprint. „Philip hat eine gute Präsenz, ist stark mit dem Fuß. Aber er ist nach der längeren Spielpause körperlich noch nicht auf dem Top-Niveau, das wir uns wünschen“, sagte Trainer Benedetto Muzzicato und fügte mit einem Schmunzeln hinzu: „Daran werden wir aber im weiteren Verlauf der Vorbereitung mit ihm arbeiten.“
Sommer-Zugang Sprint („In der Corona-Pause konnte ich kaum torwartspezifisch trainieren“) ist nach dem Abschied des bisherigen Stammkeepers Stephan Flauder (Kickers Offenbach) einer von drei Kandidaten, die um den Posten zwischen den Pfosten kämpfen. Elian Clasen, der im vergangen Sommer aus dem Nachwuchs des HSV in die Hauptstadt kam, sowie Viktoria-Eigengewächs Melvin Williams sind die beiden anderen.
Muzzicato hält das Rennen offen, lässt sich nicht in die Karten schauen. Es sei noch nicht die Zeit, um Entscheidungen über Stammplätze zu treffen, betonte er. Daher legt der Chefcoach auch Wert darauf, allen Spielern die nötige Praxis zu geben. Die nächste Gelegenheit, sich auszuzeichnen, bietet sich den Himmelblauen schon am Sonntag (13 Uhr) im Test gegen Regionalliga-Aufsteiger FC Teutonia 05 Hamburg.