Am Samstag, den 29. Oktober 2022 empfing Viktoria Berlin die BSG Chemie Leipzig. Bei Sonnenschein und milden Temperaturen kamen 1.182 Zuschauer:innen um 13:00 Uhr in den Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark. Ein sehr frühes und ein sehr spätes Tor sorgten an diesem Spieltag für die Entscheidung.
Die Gäste starteten deutlich besser in die Partie und schockten die Berliner mit einem frühen Tor: Dennis Jäpel erzielte das 0:1 aus Viktoria-Sicht nach nur zwei gespielten Minuten. Das Team von Cheftrainer Semih Keskin zeigte sich zunächst beeindruckt von dem frühen Führungstreffer der Leipziger, die in den ersten 20 Minuten der Partie die bessere Mannschaft waren. Viktoria Berlin aber fand nach und nach besser ins Spiel und erspielte sich erste Chancen. Die Angriffe der Berliner konnte Chemie Leipzig oftmals nur mit Fouls stoppen. Die daraus resultierenden Freistöße von Oliver Maric und Shalva Ogbaidze brachten den Gastgebern jedoch nichts ein. Leipzig schien das Ergebnis der ersten Hälfte verwalten zu wollen. Ein offensives Lebenszeichen gab es dann erneut von Jäpel, der allerdings deutlich im Abseits stand (35. Minute). Insgesamt bot die erste Hälfte nur wenige Highlights. Kurz vor Ablauf der ersten 45 Minuten hatte Moritz Seiffert den Ausgleich auf dem Fuß: Nach Vorlage von Phil Harres kam er im Strafraum zum Abschluss, setzte den Ball aber über das Tor von Chemie-Torwart Benjamin Bellot (45. Minute). So ging es mit dem 0:1 in die Pause.
Zu Beginn der zweiten Hälfte kam Enes Küc für Phil Harres neu in die Partie (46. Minute). Beide Teams starteten sehr verhalten in die zweite Halbzeit. Chemie Leipzig stand sehr defensiv und Viktoria Berlin fehlten die spielerischen Mittel, um die Defensive der Gäste auszuhebeln. Das Team von Chefcoach Keskin war dennoch die deutlich aktivere Mannschaft und setzte immer wieder gefährliche Akzente. Von Chemie Leipzig kam in dieser Phase des Spiels nur noch sehr wenig. Viktoria Berlin hatte mehr Ballbesitz und drückte auf den Ausgleich. In der 66. Minute durfte Tobias Gunte nach monatelanger Verletzungspause sein Comeback geben. Er kam für Ünal Durmushan in die Partie. Kurz darauf war Gunte in die beste Chance der zweiten Hälfte für Viktoria Berlin involviert: Berk Inaler passte den Ball ins Zentrum, wo ihn Tobias Gunte für Batikan Yilmaz mit der Hacke auflegte, doch der herausgeeilte Bellot konnte Yilmaz‘ Schuss halten (69. Minute). Offensiv geschah ansonsten nicht viel auf beiden Seiten. Leipzig schien mit der knappen Führung zufrieden zu sein. Kurz vor Schluss gab es noch einmal einen Freistoß für Viktoria Berlin aus aussichtsreicher Position: Enes Küc versuchte es direkt und setzte ihn nur knapp links am Tor von Bellot vorbei (87. Minute). In der Nachspielzeit sorgten dann die Gäste für die Entscheidung: Nach Vorlage von Anton Kanther traf Florian Kirstein zum 0:2 aus Berliner Sicht (91. Minute). Kurz darauf pfiff Schiedsrichter Hannes Ventzke ab. Für Viktoria Berlin war dies die dritte Niederlage in der Regionalliga Nordost in Folge.
Cheftrainer Semih Keskin sagte nach der Heimniederlage: „Wir wussten, dass Chemie vor dem Tor extrem effizient ist. Das haben wir gleich in der zweite Minute zu spüren bekommen. Trotzdem waren die Jungs anschließend nicht destabilisiert. Die Gefahr, sich in diesem Moment ein weiteres Tor einzufangen, ist relativ groß, daher haben die Jungs es ganz ordentlich gemacht. In der zweiten Hälfte hatten wir durch Tobias Guntes Einwechslung viel Bewegung ins Spiel gebracht und die eine oder andere Chance erarbeitet. Der Gegner hat uns letztendlich aber vorgemacht, wie man es richtig macht, nämlich durch eiskalte Effizienz“ und er ergänzte eine wichtige Botschaft, die das Verhalten einiger Zuschauer im Stadion kritisierte: „Als ‚Fan‘ auf der Tribüne meine Spieler im Alter von 19, 20 oder 21 Jahren zu beschimpfen, hat nichts mit Fairplay oder Respekt zu tun. Dieses Verhalten hat auf und neben dem Fußballplatz nichts zu suchen und entspricht auch nicht den Werten, die wir leben und für die wir stehen. Wir gewinnen zusammen und wir verlieren zusammen und das immer mit Respekt. Diese Personen sollten sich nicht Fußball- und noch weniger Viktoria-Fans nennen. Meine Jungs werfen alles rein, bringen immer die nötige Leidenschaft mit und trainieren sechs bis sieben Mal in der Woche. Es kann nicht sein, dass sie dann neben ihren Freunden und Familien von besagten Personen beleidigt werden. Dagegen wehre ich mich vehement. Wer etwas zu sagen hat, kann sehr gerne mit mir sprechen.“
Am Freitag, den 4. November 2022 kommt es am 12. Spieltag der Regionalliga Nordost zum nächsten Berlin-Derby. Dann ist Viktoria Berlin zu Gast bei der VSG Altglienicke. Gespielt wird um 19:00 Uhr im Amateurstadion.
Aufstellung:
Köstenbauer – Baca – Mladen C. – Touglo – Seiffert – Inaler – Maric – Durmushan (66. Gunte) – Ogbaidze – Harres (46. Küc) – Yilmaz
Pressekonferenz: