
Das nächste 1:1 für den FC Viktoria Berlin, das nächste Unentschieden, das ein Sieg hätte sein müssen: Und wieder geht der Blick auf die Chancenverwertug und die Schiedsrichterin.
548 Zuschauende im Stadion Lichterfelde sahen intensive erste Minuten mit zwei frühen Ecken für die Viktoria. Beide Male faustete Wolfsburgs Torhüterin Nelly Smolarczyk den Ball raus (2./3.). Doch bis zum ersten Jubel dauerte es nicht viel länger: Nur eine Minute später ließ Leyila Aydin links am Fünfmeterraum zwei Gegenspielerinnen stehen und stocherte den Ball im Fallen in Richtung Tor. Die beiden Wolfsburgerinnen versuchten eine Rettungstat – doch schossen sich gegenseitig an und den Ball ins Tor (4.)! Das 1:0 für Himmelblau war also ein recht skurriles Tor.
Viktoria gibt Dauerfeuer
Die Defensive der Wolfsburgerinnen schien bisweilen etwas überfordert, zeigte sich vor allem luftig. Die Viktoria spazierte teils durch die Reihen, viele unserer Spielerinnen durften mal ran: Alisa Grincenco war völlig frei rechts im Sechzehnmeterraum, schoss allerdings eine Wolfsburgerin an, der zweite Versuch von Laura Casanovas ginng drüber (11.). Kurz danach sprintete Kim Urbanek aussichtsreich in Wolfsburgs Strafraum, doch ihr versprang der Ball ungünstig (13.), Sarah Stöckmanns Hereingabe von links wurde noch abgefälscht, doch Smolarczyk fing die Möglichkeit aus der Luft (17.).
Unglücklicher Gegentreffer
Und wie es so ist, muss man sich dann ärgern, dass man die Chancen nicht reingemacht hat: Nach etwas mehr als einer halben Stunde und weiteren Möglichkeiten für Viktoria, nahm sich die Wolfsburgerin Linnea Saelen ein Herz, legte ein starkes Solo auf links in den Strafraum hin und zog ab – keine Chance für unsere Torhüterin Michèle Tschudin (33.).
Unsere Himmelblauen ließen sich davon jedoch nicht beeindrucken und machten direkt weiter mit den Angriffen, doch im Strafraum fand Aydin keine Lücke aufs Tor (35.) und Grincenco schoss auf Smolarczyk (36.). So ging es also mit 1:1 in die Kabinen.
Die zweite Hälfte begann wie die erste auch schon: Mit Druck von Viktoria. Nur kurz nach Wiederanpfiff sah Urbanek, dass Smolarczyk weit vor ihrem Kasten stand, schoss allerdings drüber (47.), ihr nächster Versuch nach einer Ecke nur zwei Minuten später war ebenfalls nicht drin (49.).
Elfmeterpech mal drei
Von Wolfsburg war offensiv nichts zu sehen, Viktoria warf alles nach vorn – doch der VfL alles dagegen, bolzte die Gefahr ein ums andere Mal aus dem Strafraum. Allerdings: Das Glück meinte es nicht gut mit uns. In der 70. Minute hätte es – wie schon gegen Stuttgart – einen Strafstoß für Himmelblau geben müssen, doch Schiedsrichterin Anna-Lena Weiss entschied auf Freistoß, da sie das Foul an Pia Metzker rechts am (im?) Strafraum außerhalb gesehen hatte. Zwei Minuten später konnte Wolfsburgs Torhüterin eine Hereingabe Urbaneks nur ans Lattenkreuz lenken (72.), auch nach einer weiteren Ecke krachte der Ball ans Gebälk (78.).
Kurz vor Schluss wurde Pia Metzker erneut im Strafraum zu Boden gezogen – erneut gab es keinen Elfmeter (88.). Stattdessen sah unser Trainer Miren Ćatović die Rote Karte, da er sich sichtlich über die vorherige Entscheidung aufregte (89.). Zwei nicht gegebene Elfmeter, aber das war’s noch nicht. In der äußerst langen Nachspielzeit wurde die eingewechselte Eunice Beckmann links im Strafraum gelegt, und ein drittes Mal blieb der Pfiff aus (90.+6).
Hoher Besuch vom Main
Damit geht also ein weiteres Viktoria-Spiel 1:1 Unentschieden aus. Bis zum nächsten Ligaspiel sind es jetzt zwei Wochen, in der nächsten Woche geht’s nämlich im Pokal ran. Die Eintracht aus Frankfurt kommt nach Lichterfelde! Am Sonntag, den 28. September, ist um 14 Uhr Anstoß, eure Tickets bekommt ihr hier. Lasst uns die Bude voll machen!
Tore:
1:0 Aydin (4.)
1:1 Saelen (36.)
Aufstellung:
Tschudin – Metzker, Höfker, Krist, Stöckmann – Hahn, Casanovas – Aydin (83. Abu Sabbah), Yaren (56. Wasiak), Grincenco (78. Beckmann) – Urbanek