Am 10. Spieltag der Regionalliga Nordost trat Viktoria Berlin auswärts bei Energie Cottbus an. 4.235 Zuschauer:innen kamen am Samstag, den 22. Oktober 2022 um 13:00 Uhr ins Stadion der Freundschaft. Zunächst gingen die Gastgeber durch Jonas Hildebrandt in Führung, ehe Phil Harres kurz vor der Pause für die Berliner ausglich. In der 75. Minute erzielte Malcolm Badu dann den Siegtreffer für die Cottbuser.
Vor großartiger Kulisse startete Viktoria Berlin gut in die Partie, fand immer wieder Räume nach vorne und störte die Gastgeber früh im Spielaufbau. Dies resultierte in einem frühen Freistoß für die Berliner von rechts, den Energie Cottbus aber verteidigen konnte (5. Minute). Nach einer Ecke gingen die Cottbuser dann aus dem Nichts in Führung: Den Ball von Maximilian Oesterhelweg ließ der freistehende Jonas Hildebrandt einmal aufprallen und brachte ihn dann im Tor von Marcel Köstenbauer unter (8. Minute). Cottbus war nun in der Partie angekommen und versuchte, Druck auf die Berliner auszuüben. In der 19. Minute wurden die Gastgeber erneut nach einem Eckball gefährlich – Oliver Maric konnte auf der Linie klären. Wenige Minuten später prüfte Eric Hottmann Köstenbauers Reflexe, der den Ball mit einer Parade ins Tor-Aus lenken konnte (23. Minute). Die anschließende Ecke brachte dem FC Energie Cottbus nichts ein. In dieser Phase nahm das Spiel an Fahrt auf. Cottbus wollte erhöhen, aber Viktoria Berlin hielt stark dagegen und versuchte Nadelstiche zu setzen, auch wenn sich das Team von Cheftrainer Semih Keskin immer wieder unnötige Ballverluste leistete. Die Gastgeber zeigten nun ihre spielerische Klasse und kontrollierten das Spiel deutlich. Sie wurden erneut nach einem Freistoß gefährlich, konnten den Ball nach mehreren Versuchen aber nicht im Viktoria-Tor unterbringen (30. Minute). Knapp zehn Minuten später wurde Köstenbauer erneut geprüft und hielt sicher (39. Minute). Kurz darauf luchste Berk Inaler Malcolm Badu den Ball ab, passte ihn zu Batikan Yilmaz, der ihn präzise dem vorausgeilten Phil Harres in die Füße spielte. Dieser setzte sich gegen zwei Cottbuser und den herausgerückten Energie-Torhüter Elias Bethke durch und schob den Ball ins leere Tor ein: Das war der 1:1-Ausgleich (41. Minute)! Mit dem 1:1 ging es für beide Teams in die Pause, die bis hierhin eine schöne Partie gezeigt hatten.
Zu Beginn der zweiten Hälfte brachte Cheftrainer Keskin Christopher Theisen für Batikan Yilmaz (46. Minute). Verletzungsbedingt erfolgte auch der zweite Wechsel der Berliner schon früh in der zweiten Halbzeit: Für Jonas Kühn kam Jeronimo Mattmüller ins Spiel (50. Minute). Beide Mannschaften gingen mit hoher Intensität ins Spiel, konnten sich in den ersten zehn Minuten aber keine klaren Chancen erarbeiten. Eine schöne Freistoß-Kombination der Berliner aus dem rechten Halbfeld konnten die Cottbuser verteidigen (58. Minute). Viktoria Berlin kam immer besser ins Spiel, zeigte sich zweikampfstark und spielte immer wieder in Richtung Cottbuser Tor. Angriffe der Gastgeber verteidigten sie mit leidenschaftlicher Mannschaftsleistung. Die 4.235 Fans sorgten für eine tolle Stimmung im Stadion der Freundschaft, wenngleich sie ihrem Unmut über einzelne Schiedsrichterentscheidungen lautstark freien Lauf ließen. Der Unparteiische Florian Butterich, der sein erstes Regionalliga-Spiel leitete, verfolgte bis hierhin aber eine klare Linie. Cottbus strahlte dann wieder Gefahr aus: Einen starken Angriff konnte die himmelblaue Hintermannschaft nicht verteidigen, den Ball lenkte Köstenbauer in höchster Not ans Außennetz (67. Minute). Die anschließende Ecke köpfte ein Energie-Spieler nur knapp über das Tor der Berliner (68. Minute). Anschließend wechselte Keskin erneut: Für Moritz Seiffert und Shalva Ogbaidze kamen Yousef Emghames und Milos Cvjetinovic in die Partie (70. Minute). Das Spiel bot zu diesem Zeitpunkt aufgrund vieler Foulspiele einige Standardsituationen und Unterbrechungen. In der 75. Minute ging der FC Energie Cottbus dann erneut in Führung: Malcolm Badu beförderte einen in den Rückraum gespielten Ball mit Wucht ins himmelblaue Tor und sorgte damit für die 2:1-Führung. Kurz darauf wechselte Cheftrainer Keskin ein letztes Mal: Nach langer Verletzungspause kehrte Enes Küc zurück auf den Platz. Für ihn ging Berk Inaler vom Spielfeld (79. Minute). Viktoria Berlin gab sich trotz erneutem Rückstand nicht auf und suchte immer wieder den Weg nach vorne. Im Gegenzug wurden die Gastgeber über einen Konter gefährlich, doch Köstenbauer lenkte den Ball ins Tor-Aus (82. Minute). Im Eins-gegen-Eins scheiterte Eric Hottmann kurz darauf erneut an Köstenbauer (84. Minute). Der FC Energie Cottbus warf in den letzten Minuten alles nach vorne, ehe der Schiedsrichter eine Nachspielzeit von fünf Minuten anzeigte. Auch in diesen Minuten machte es Cottbus noch einmal spannend. Die letzte Chance des Spiels gehörte jedoch den Berlinern: Fatih Baca schoss aber über das Tor von Bethke (90.+4 Minute). Kurz darauf pfiff Butterich ab. Nach starkem Kampf muss sich Viktoria Berlin den Cottbusern knapp mit 1:2 geschlagen geben.
Chefcoach Semih Keskin sagte nach der Partie: „Wir hatten heute eine sehr junge Startelf auf dem Platz und dafür haben die Jungs das wirklich gut gemacht. Uns unterlaufen noch Fehler, aber wenn wir über Spieler-Entwicklung sprechen, dann müssen wir dafür auch die nötige Ruhe und Geduld mitbringen. Ich bin verdammt stolz auf den Fight, den wir heute gezeigt haben. Hier in Cottbus vor dieser Kulisse ein Spiel zu bestreiten gegen eine Mannschaft mit herausragender Erfahrung ist nicht einfach. Dann haben wir in einer Drangphase von Cottbus das 1:1 erzielt und den Spielverlauf etwas auf den Kopf gestellt. Für uns war es aber sehr schwierig nach dem erneuten Rückstand noch einmal zurückzukommen. Wir müssen jetzt nach vorne schauen und die Punkte in den kommenden Spielen sammeln.“
Bereits am Mittwoch, den 26. Oktober 2022 geht es für Viktoria Berlin im COSY-WASCH Landespokal weiter. Dann tritt das Team von Cheftrainer Semih Keskin in der 3. Hauptrunde beim TSV Rudow auf dem Sportplatz Stubenrauchstraße an. Anstoß ist um 19:00 Uhr. Das nächste Heimspiel findet am Samstag, den 29. Oktober 2022 um 13:00 Uhr statt. Dann ist BSG Chemie Leipzig zu Gast im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark. Tickets gibt es im himmelblauen Ticket-Shop.
Aufstellung:
Köstenbauer – Baca – Mladen C. – Touglo – Kühn (50. Mattmüller) – Inaler (79. Küc) – Ogbaidze (70. Milos C.) – Maric – Seiffert (70. Emghames) – Harres – Yilmaz (46. Theisen)