Viktoria-Frauen sammeln drei Punkte in engem Topspiel

Fünf Spielerinnen bejubeln einen Treffer im Topspiel. Foto: Kai Heuser (@heuserkampf)
  • 18. Februar 2023
  • Nina Potzel

Bei kaltem Regen und Wind lieferten sch die Spitzenreiterinnen der Regionalliga Nordost ein sehr unterhaltsames Topspiel beim 1. FC Union Berlin. Trotz des schlechten Wetters und der Kälte waren es etwa 800 Zuschauer*innen, die sich das Torspektakel auf dem Fritz-Lesch-Sportplatz in Adlershof ansahen.

Viktoria startete schwungvoll in die Partie, der erste Abschluss gehörte den Himmelblauen (4.). Doch auch die Unionerinnen kamen Inga Buchholz’ Tor gefährlich nah, wurden wegen Abseits aber wieder zurückgepfiffen (8.). Die erste Viertelstunde ging klar an die Himmelblauen – und wenig später belohnten sie sich. Linda Shiqjegi wurde in der 17. Spielminute im Strafraum der Gastgeberinnen von den Beinen geholt, Schiedsrichterin Katharina Kruse entschied ohne zu zögern auf Strafstoß. Abwehrfrau Marlies Sänger schritt zum Punkt und traf ins linke untere Eck – 1:0 für Viktoria (17.).

Köpenick steigert sich – Himmelblau erhöht

Union wurde in der Folge bissiger in den Zweikämpfen, wollte den Ausgleich so schnell wie möglich. Die größeren Möglichkeiten lagen jedoch nach wie vor bei Viktoria, die vor allem über rechts mit Louise Trapp und Aylin Yaren agierten. Letztere leitete auch das zweite Tor ein, dieses Mal aber über links. Dort lief Yaren bis zur Grundlinie, nahm etwas weiter zentral Shiqjegi mit und bediente sie zum 2:0 (27.).

Wieder setzte Union zum Kontern an, und jetzt funktionierte es: Nach einer Ecke von rechts verkürzte Zita Rurack auf 2:1 und ließ die Unionerinnen wieder hoffen (30.). Dieses Topspiel der Regionalliga Nordost befand sich in einer sehr turbulenten Phase, keine zehn Minuten später hatte erst Trapp die Chance auf das 3:1. Sie vergab nur knapp gegen den rechten Pfosten (30.). Im direkten Gegenangriff versuchte sich Naika Reissner vor dem Tor der Himmelblauen, doch auch sie vergab. Kurz vor der Halbzeitpause hatte sich Union am Strafraum festgesetzt. Die Köpenickerinnen hatten mehrere Chancen auf den Ausgleich, aber entweder war Buchholz im Tor zur Stelle oder Union vergab.

Joker bringt den Ausgleich

Während Viktoria-Trainer Alejandro Prieto in der Pause Hannah Behrend brachte, wechselte Unions Trainerin Nour Youssef ein – und das sollte sich als Glücksgriff erweisen. Nur vier Minuten nach Wiederanpfiff versenkte sie den Ball im Tor zum Ausgleich (49.). Alles war wieder auf Null gesetzt, der Spielstand 2:2. Allerdings nicht für eine allzu lange Zeit, da fast postwendend das 3:2 für die Viktoria fiel. Nina Ehegötz war es, die zentral auf das Tor der gegnerischen Keeperin Melanie Wagner zulief, zwei gegnerische Abwehrspielerinnen abschüttelte und an Wagner vorbei ins Tor traf (52.). In ähnlicher Taktung zeigten die Viktoria-Frauen zwei Chancen auf das 4:2, unter anderem durch Trapp (54.).

Es waren allerdings die Unionerinnen, genauer gesagt war es wieder Rurack, die das nächste Tor besorgte. Zur Stundenmarke stand also wieder ein Unentschieden in den Büchern, 3:3 (59.). Das Spiel wurde nun etwas wilder, vor allen Dingen im Mittelfeld umkämpfter. Viktoria schickte zumeist die starke Ehegötz über links. Zu einem Tor führten die Bemühungen zwar nicht, doch das Spiel bot einiges. Beide Fanlager sangen lauthals und unterstützten ihr jeweiliges Team gehörig, die Stimmung war dem Topspiel angemessen.

Siegtreffer in letzter Minute entscheidet Topspiel

Als es schon nach einer Punkteteilung aussah, bekam Viktoria in der Nachspielzeit einen Freistoß in guter Position zugesprochen. Recht zentral, etwa 35 Meter vor dem Tor trat Vanessa Lux an. Die letzte Chance auf ein Tor und damit drei Punkte – und es funktionierte. Der Ball landete im Netz, 4:3 für Viktoria kurz vor dem Abpfiff (90.+2)! Allerdings war es keine Himmelblaue, die den Kopf am Ball hatte: Elisa Spolaczyk erzielte ein Eigentor und wurde damit zur unglücklichen Entscheiderin dieses Topspiels.

Mit dem Auswärtssieg gegen die direkten Konkurrentinnen hat Viktoria den Vorsprung an der Tabellenspitze auf sieben Punkte ausgebaut. Dabei haben die Himmelblauen auch noch ein Spiel weniger. Weiter geht’s nächstes Wochenende am Sonntag, den 26. Februar gegen den Rostocker FC. Anstoß ist um 14 Uhr im Stadion Lichterfelde.

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