Nach der Liga ist vor der Relegation! Für die Viktoria ging es am Sonntag, den 11. Juni, nach Hamburg zum ersten Spiel um den Aufstieg – gegen den HSV. Die Hamburgerinnen waren Meisterinnen in der Regionalliga Nord geworden. Mit kräftiger Unterstützung der Ultras der HSV-Männer, aber auch zahlreichen angereisten Viktoria-Anhänger*innen war das Stadion in Eimsbüttel mit etwa 1.800 Zuschauer*innen gut gefüllt.
Hamburg macht das Spiel
Wie zu erwarten war, übernahm der Hamburger SV das Ruder und setzte die Gästinnen aus Berlin früh unter Druck. Schon in der vierten Minute kam der HSV zur ersten Chance, setzte diese jedoch übers Tor. Kurz darauf klärte Corinna Statz kam Fünfmeterraumeck vor Carla Morich (6.). Marlies Sänger und Vanessa Lux lösten eine gefährliche Situation im Verbund auf (8.). Die Partie spielte sich vor allem vor dem oder im Viktoria-Strafraum ab.
Die Himmelblauen brauchten eine Weile, um ins Spiel zu kommen, oft kamen sie nicht über die Mittellinie hinaus. Doch die Lücken, die sich boten, fanden und nutzten sie. So kam Linda Shigjeqi zum ersten Abschluss für Viktoria. Der HSV fing den Schuss jedoch ab (13.). Wenig später rutschte Sänger der Ball halblinks einige Meter vor dem Sechzehnmeterraum ab, sodass ihr Schuss am Tor vorbeiging (20.).
Elfmeter in Viktoria-Druckphase
Viktoria kam besser in die Partie, verlagerte das Spiel öfter in die Hamburger Hälfte und hielt die Hamburgerinnen weitestgehend vom eigenen Strafraum fern. Zur Halbstundenmarke wechselte Trainer Alejandro Prieto die starke Lux aus, da diese Gelb-Rot-gefährdet war. Für sie kam Danya Barsalona in die Partie (29.).
Gerade, als Viktoria eine echte Druckphase aufbaute und sich immer mehr Möglichkeiten – auch durch Standards – erarbeitete, kam der Schock: Strafstoß für Hamburg. Torhüterin Inga Buchholz hatte Morich im linken Strafraumeck gelegt. Larissa Mühlhaus trat an und versenkte zum 1:0 (42.).
Hamburg zieht sich zurück und trifft
In der zweiten Halbzeit entwickelte sich ein deutlich anderes Spiel: Die Hamburgerinnen ließen Viktoria machen. Und die nahmen das an. Besonders Statz und Sänger sorgten für Alarm, erstere bediente letztere bei einer Ecke, Kapitänin Sänger setzte den Kopfball jedoch knapp aufs Tornetz (53.). Danach verpasste Statz erneut (54.). Auf der anderen Seite hielt Buchholz stark (63.).
Doch alle Bemühungen nützten nichts. In der 76. Spielminute erzielte die eingewechselte Lisa Baum nach einem tollen Spielzug aus spitzem Winkel das 2:0 für Hamburg. Viktoria versuchte weiter einen Treffer zu setzen, doch das Spiel steuerte unaufgeregt dem Ende entgegen. Auch die Einwechslung Nina Ehegötz’ (84.) und ein guter Freistoß brachten den Himmelblauen keinen Ertrag. Stattdessen schlug noch einmal der HSV zu: Nach einer Ecke traf Irma Schittek zum für Hamburg wichtigen dritten Tor (90.+2).
Schwere Aufgabe im Rückspiel der Relegation
Aylin Yaren hatte noch einmal die Chance zu verkürzen (90.+3), doch es blieb beim 3:0 für den HSV. Eine schwierige Ausgangssituation für die Viktoria, die im Rückspiel im eigenen Stadion nun drei Tore schießen muss, um es in die Verlängerung zu schaffen. Anpfiff ist am Sonntag, den 18. Juni, um 17 Uhr im Stadion Lichterfelde – alle Unterstützung wird gebraucht!