Ein historischer Nachmittag im Stadion Lichterfelde: Zum ersten Mal stand der FC Viktoria Berlin im Achtelfinale des DFB-Pokals. In bestem Novemberwetter ging es auf gegen den Zweitligisten FC Carl Zeiss Jena ins Duell. Eine Liga Unterschied – die Underdog-Rolle für Viktoria war klar.
Jena nur auf dem Papier Favorit
Im Spiel war diese Rollenverteilung jedoch kaum zu sehen: Von der ersten Minute an war die Viktoria voll da und spielte Jena zum Teil her. Schon der erste Angriff des Spiels kam von der Viktoria, über Danya Barsalona, bei deren Abschluss Carl-Zeiss-Torhüterin-Jasmin Janning nicht ganz sicher aussah (1.).
Die Offensive um Barsalon, Nina Ehegötz, Aylin Yaren und Kim Urbanek übte enormen Druck aus. In der zehnten Minute war nach einem Freistoß dem 1:0 nah. Wenig später klärte die Innenverteidigerin auf der anderen Seite souverän (11.).
Ausgeglichenes Spiel gegen höherklassiges Team
Es entwickelte sich ein spannendes Spiel, sowohl vorne als auch hinten ein sehr gutes Spiel, wobei Viktoria die erste Halbzeit spielbestimmend war. Zweimal war Yaren dem 1:0 nah (25., 26.), dann sorgte Ehegötz für die Ekstase im Stadion: 1:0 für die Regionalligisten. Nach einer Hereingabe von rechts schien der Ball fast schon geklärt, doch Ehegötz schob ihn über die Linie (30.).
Leider war das das einzige Viktoria-Tor des Nachmittags. Nach einer Ecke schoss Jenas Bente Fischer mehrere Spielerinnen an – der Ball landete unglücklich zum Ausgleich im Viktoria-Tor (39.). Kurz vor der Halbzeitpause, schon in der Nachspielzeit, erzielte Hannah Mesch nach einem gut herausgespielten Angriff den 2:1-Führungstreffer (45.+1).
Jena übernimmt Spielkontrolle
Aus der Halbzeitpause kam Jena mit mehr Energie zurück auf den Platz und nahm die Spielkontrolle an sich. Viktoria verteidigte jedoch nicht nur stark, sondern setzte nach wie vor Akzente nach vorn (49., 64., 71.) – doch so viel Druck wie in der ersten Hälfte war nicht mehr da. Stattdessen setzte Jena mit Hannah Mesch noch einen drauf zum 3:1 (65.). Die himmelblauen Gastgeberinnen gaben jedoch nicht auf, waren mindestens ebenbürtig und trafen kurz vor Schluss noch die Latte. Allein die Chancenverwertung lässt nach diesem aufregenden Tag ein Auge weinen.
Hervorzuheben ist an dieser Stelle auch die Leistung der Viktoria-Torhüterin Inga Buchholz. Mehrmals rettete sie nicht nur den Spielstand, sondern zeigte unglaubliche Paraden. Sei es eine schnelle Reaktion aus kürzester Distanz (28.) oder eine Glanztat nach einem Distanzschuss (41.), bei dem sie den Ball gerade so über die Latte wischte. Sicher neun Glanzparaden zeigte Buchholz. Für das Weiterkommen ins Viertelfinale hat es gepaart mit der starken Teamleistung zwar leider nicht gereicht. Doch die Ambitionen sind untermauert.
Besonderes Spiel – auch im Netz
Ganz besonders an diesem Tag war auch die Übertragung per Livestream. Zu den 1.050 Zuschauer*innen im Stadion kamen mit Moderator Luis Benito Jörger und Kommentator Philipp Höppner im Schnitt 500 Zuschauer*innen im Stream.
Für die Viktoria ist die Saison noch nicht vorbei. Am Samstag, den 9. Dezember, steht noch das Nachholspiel aus der Regionalliga Nord gegen den 1. FFV Erfurt an. Um 11 Uhr geht es los, Tickets gibt es hier.
Aufstellung:
Buchholz – Grosch (75. Casanovas), Höfker, Lux, Trapp – Gerken (66. Friedl.), Sänger – Ehegötz, Yaren, Barsalona (66. Wasiak) – Urbanek
Tore:
1:0 Ehegötz (29.)
1:1 ET Sänger (39.)
1:2 Mesch (45.+1)
1:3 Mesch (65.)