
Am letzten Spieltag der Saison hat Viktoria Berlin beim Chemnitzer FC einen Punkt erkämpft – und dieser Zähler könnte sich im Kampf um den Klassenerhalt noch als enorm wichtig erweisen. Vor über 5.700 Zuschauerinnen und Zuschauern im Stadion – darunter auch eine kleine, aber lautstarke Handvoll treuer Viktoria-Fans – zeigte das Team von Trainer Sven Körner eine kämpferisch überzeugende Leistung, auch wenn der ganz große Wurf ausblieb.
Die Ausgangslage vor Anpfiff war klar: Mindestens ein Punkt musste her, um im Fernduell mit Eilenburg und Luckenwalde die Ausgangsposition im Tabellenkeller zu verbessern. Viktoria nahm die Aufgabe entschlossen an und erwischte die Gastgeber bereits früh eiskalt.
In der 21. Minute luchste Julien Damelang dem Chemnitzer Innenverteidiger den Ball ab und blieb vor CFC-Keeper Adamczyk eiskalt – das 1:0 für die Gäste und sein viertes Saisontor. Die Berliner Bank jubelte ausgelassen, man spürte die Erleichterung – und den unbedingten Willen, es in dieser Saison doch noch zu schaffen.
Die erste Hälfte gehörte in weiten Teilen Viktoria, die kompakt verteidigte, wach agierte und durch das Damelang-Tor verdient führte. Chemnitz tat sich lange schwer, Chancen zu kreieren – wenn, dann war Aluminium im Weg: Zweimal traf Dejan Bozic nur die Latte.
Nach dem Seitenwechsel erhöhte der CFC deutlich den Druck. In der 68. Minute wurde dieser schließlich belohnt: Tom Baumgart erzielte nach einem klugen Querpass von Leon Damer den Ausgleich. Viktoria stemmte sich in der Folge gegen den zunehmenden Offensivdrang der Hausherren – und hatte in einigen Szenen auch das nötige Quäntchen Glück. Eine enge Strafraumszene nach Kontakt zwischen Lihsek und Mohamed bewertete der Unparteiische als zu wenig für einen Elfmeter.
Auf der anderen Seite setzte Jan Lippegaus in der 85. Minute einen satten Distanzschuss ab – eine der wenigen Chancen für Viktoria in Hälfte zwei, der jedoch nicht den Weg ins Tor fand.
Am Ende steht ein 1:1, das sich für Viktoria wie ein kleiner Sieg anfühlt. Ob dieser Punktgewinn für den Klassenerhalt reicht, entscheidet sich in der Relegation – wir gratulieren dem 1. FC Lokomotive Leipzig zur Meisterschaft in der Regionalliga Nordost und drücken die Daumen für die Spiele gegen Havelse.
Trainer Sven Körner zeigte sich nach dem Spiel zufrieden:
„Natürlich hätten wir gerne drei Punkte mitgenommen, aber der Punkt hier in Chemnitz kann extrem wichtig sein. Die Mannschaft hat gekämpft, alles reingeworfen – und diesen einen Zähler absolut verdient. Jetzt heißt es Daumen drücken.“
Die Saison 2024/25 war ein emotionaler Ritt mit Höhen und Tiefen. Auch wenn es am Ende nicht für eine vorzeitige Rettung reichte, hat Viktoria Berlin in Chemnitz ein klares Zeichen gesetzt: Wir geben nicht auf – bis zur letzten Minute.