Bei bestem Fußballwetter startete der Bundesligist Union Berlin schwungvoll und temporeich in die Partie gegen die Himmelblauen. Die Eisernen gingen bereits früh mit einem Freistoß-Tor in Führung: Nach einer Flanke von Niko Gießelmann köpfte Kevin Behrens zum 1:0 ein (3. Minute). Die Köpenicker waren in den nächsten Minuten die spielbestimmende und aktivere Mannschaft. In der 28. Minute zeichnete sich Viktoria-Torhüter Julian Krahl gleich zweimal innerhalb weniger Sekunden aus. Nach einer Ecke faustete er einen Flankenball weg, den anschließenden Fernschuss von Union-Spielers Keita Endo hielt Krahl per Glanzparade. Nur drei Minuten später schickte Patrick Kapp Viktoria-Stürmer Moritz Seiffert mit einem Ball in die Schnittstelle. Seiffert nahm den Ball klasse mit und schob zum Ausgleich für Viktoria Berlin ein (31. Minute).
Zur Pause nahm Cheftrainer Benedetto Muzzicato einen Dreifach-Wechsel vor. Es kamen Philip Sprint, Shinji Yamada und Enes Küc neu für Julian Krahl, Moritz Seiffert und Lukas Pinckert. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff ging der 1. FC Union Berlin wieder in Führung. Über die rechte Seite durchgebrochen, legte Malik Sanogo per Hacke weiter zu Marcus Ingvartsen, der nur noch einschieben musste. Im Gegenzug kombinierte sich Viktoria Berlin über links bis in den Strafraum. Enes Küc‘ Flanke fand Shinji Yamada, der seinen Schuss jedoch zu hoch ansetzte. Den anschließenden Abstoß verspielte Union Berlin im Aufbauspiel, Tolcay Cigerci schnappte sich den Ball, servierte ihn Enes Küc, der per Fernschuss traumhaft in den rechten Winkel schoss (61. Minute). In der 68. Minute köpfte Timo Baumgartl erst gegen die Latte, im Nachsetzen dann ins Tor zu erneuten Führung für die Eisernen. Viktoria Berlin ließ sich keineswegs beeindrucken und kam im Anschluss durch Tolcay Cigerci gefährlich zum Abschluss (70. Minute). Nach einer kurz ausgeführten Ecke der Eisernen flankte Kade den Ball vor das Tor, wo er Andreas Voglsammer fand, der zur 4:2 Führung einköpfen konnte (80. Minute). Fünf Minuten vor Spielende erhöhte der 1. FC Union erneut durch Andreas Voglsammer auf 5:2. Kurz vor Schluss der Partie kam Shalva Ogbaidze noch einmal gefährlich zum Torabschluss. Seinen Schuss hielt Union-Keeper Jakob Busk fest.
Patrick Kapp, der Seiffert in der 31. Minute mit einem Zuckerpass bediente, resümiert: „Die erste Halbzeit war gut. Mit dem ersten Tor sind bei uns die Hemmungen gefallen, dann sind wir laut, gewinnen die Zweikämpfe und erarbeiten uns auch noch gute Chancen, die wir eigentlich verwerten müssen. Gegen den Ball müssen wir auf jeden Fall noch arbeiten und an den Standards – da dürfen nicht so viele Gegentore fallen.“
„Mich stört es, wie wir die Gegentreffer bekommen. Erneut gab es heute drei Standards, die zu einem Gegentor geführt haben. Trotzdem spreche ich den Jungs ein Kompliment aus dafür, dass wir in der zweiten Hälfte keine zehn oder elf frischen Kräfte bringen können. Wir haben jetzt gegen Mannschaften gespielt, die voll im Rhythmus sind, viel Selbstvertrauen haben. Es wird ein Prozess sein, in der 3. Liga anzukommen. Wir geben den Jungs die Zeit, aber wir wollen uns dann natürlich auch weiterentwickeln. Nichtsdestotrotz macht die Mannschaft Spaß und auch die Art, wie wir gegen solche Gegner auftreten“, erklärt Cheftrainer Benedetto Muzzicato nach dem Spiel.
Krahl (46. Sprint) – Lewald – Theisen (78. Heimur) – Falcao (68. Ogbaidze) – Cigerci (74. Hovi) – Kapp – Gunte (78. Gumaneh) – Becker – Seiffert (46. Küc) – Jopek (66. Sucsuz) – Pinckert (46. Yamada)