Foto: ©️Valentin Sonntag
Zum ersten Regionalliga Nordost-Heimspiel im Jahr 2024 kamen 842 Zuschauer:innen ins Stadion Lichterfelde, um das Verfolgerduell zwischen den Hausherren und dem FC Rot-Weiß Erfurt zu verfolgen. Für beide Mannschaften gilt es, den Anschluss an die Spitzenteams zu halten.
Viktoria – mit einem Sieg gegen die VSG Altglienicke im Rücken – beginnt selbstbewusst und hat schon in der ersten Minute nach einem Freistoß in der Nähe der Eckfahne eine Chance, doch Jonas Kühns Ball segelt an Freund und Feind vorbei. Kurz darauf die nächste Chance – dieses Mal per Kopf – allerdings bekommt Fatih Baca nicht genug Druck auf den Ball. In den folgenden zehn Minuten findet das Spiel dann hauptsächlich zwischen den Strafräumen statt, Torchancen sind Mangelware.
Viktoria kommt vor allem über die rechte Seite, es wird vermehrt Laurenz Dehl gesucht, die Bälle aber zu ungenau oder zu schnell. Erfurt sorgt mit Kontern für Entlastung, kann aber keine wirkliche Gefahr für das Tor von Florian Horenburg entwickeln. In der 14. Minute bedient Shean Mensah nach einem guten Lauf über die linke Seite Falcao, der den Ball vom linken Strafraumeck vor das Tor schlenzt – der Ball aber sicher vom Erfurter Torhüter entschärft. In der 21. Minute Erfurt das erste Mal richtig gefährlich: Ein langer Ball des ehemaligen Viktorianers Kwabe Schulz wird per Kopf in den Strafraum verlängert – Horenburg aber aufmerksam und zuerst am Ball. Im Folgenden ein munteres Spiel mit gelegentlichen halbgaren Torchancen auf beiden Seiten.
Richtig Stimmung kommt dann in den Schlussminuten der ersten Halbzeit auf: In der 43. Minute kommt der Ball nach Eroberung durch Fatih Baca schnell zu Falcao, der aus 20 Metern abzieht, Schellenberg im Erfurter Kasten kann gerade noch zur Ecke abwehren. Diese bringt nichts ein, stattdessen Konter Richtung Berliner Tor. Meisour Mohamed klärt gegen Daniel Krasucki, bevor es richtig gefährlich wird. Im Anschluss wechseln die beiden noch ein paar mehr oder weniger freundliche Worte und werden von der Schiedsrichterin mit Gelb bedacht. Fatih Baca, zur Unterstützung herbeigeeilt, darf dann mit glatt Rot gleich weiter Richtung Kabine.
Die zweite Halbzeit beginnt wie zu erwarten mit einer Belagerung des Berliner Tors, die Hausherren verteidigen aber mit Mann, Maus und einem Quäntchen Glück gegen Schüsse von Seaton (46. und 50.), Mergel (53.) und Simic (54.). Zwischendurch sehen Schwarz und Berk Inaler noch Gelb. Nachdem es zunächst nur wenige – nicht ausgespielte – Entlastungskonter gibt, können sich Semih Keskins Mannen ab der 65. Minute aus der Umklammerung befreien und kommen selbst zu einigen Chancen, können aber keine verwerten.
In der Folge mehr Wechsel als Torchancen (auf Seiten Viktoria in der 57. Julien Damelang für Shean Mensah und Larry Oellers für Meisour Mohamed, in der 74. Diren Günay für Falcao und in der 94. Moritz Berg für Berk Inaler, auf Seiten RWE in der 68. Seidemann für Krasucki und Lehmann für Mansaray, in der 78. Langner für Simic und Gall für Weinhauer und in der 87. Badu für Seaton). In der 75. und der 83. Minute scheitern die Hausherren zweimal am gut aufgelegten Keeper der Gäste.
Die letzte Aktion gehört den Thüringern, die nach einem langen Ball hinter die Abwehr frei zum Abschluss kommen – aber glücklicherweise direkt auf Horenburg spielen. Danach ist Schluss.
Für Viktoria ist die Punktteilung sicher ein Dämpfer im Bemühen, auf Tuchfühlung mit der Tabellenspitze zu bleiben, aber angesichts von einer Halbzeit in Unterzahl ist dieser Punkt ein gutes Resultat.
Semih Keskin: „Es ist nicht möglich, in Unterzahl alles weg zu verteidigen, aber ich muss sagen, Respekt vor der Leistung in der zweiten Halbzeit! Die erste Halbzeit ist aus meiner Sicht nicht okay – da müssen wir mehr rausholen und gieriger sein, das hat mir heute ein bisschen gefehlt. Das, was die Jungs an den Tag legen, ist genau das, was wir in der Woche auch trainieren.“
Schon am Sonntag geht es weiter in unserer Thüringer Heimspielwoche. Wir empfangen den ZFC Meuselwitz im Stadion Lichterfelde. Anstoß ist um 13:00 Uhr. Tickets gibt es in unserem Ticket-Shop.