Der Nachwuchs des FC Viktoria 1889 hatte so richtig Fahrt aufgenommen, da wurden auch die Himmelblauen vom Corona-Virus ausgebremst. Aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie fasste der DFB schon Ende Oktober den Entschluss, den Spielbetrieb in der Junioren-Bundesliga auszusetzen. Vermutlich geht’s erst im neuen Jahr weiter.
Arthur Jujko und seine Jungs können sich mit dem Blick auf die Tabelle über die Zwangspause hinwegtrösten. Die U17 belegt fast schon sensationell den vierten Platz, der Rückstand auf Spitzenreiter Werder Bremen beträgt nur einen Punkt. Der Aufsteiger ist mit zwölf Zählern das beste Berliner Team – vor Hertha BSC (10), Hertha 03 Zehlendorf (7) und dem 1. FC Union (6).
Das Klassement bereitet aber auch aus einem anderen Grund viel Freude: Mit RB Leipzig, dem VfL Wolfsburg, St. Pauli, Holstein Kiel, dem HSV und Eintracht Braunschweig schauen die Talente weiterer Erst- und Zweitligisten derzeit zum FC Viktoria 1889 auf. Wer hätte das im Sommer gedacht?
Coach Arthur Jujko ist nun gefragt, die Stimmung hochzuhalten. „Die Jungs hatten sieben Einheiten die Woche, waren viermal laufen, hatten Kraft- und Mobilitätstraining. Wir informieren auch im Rahmen von Video-Konferenzen über die Situation, beantworten Fragen, die aufkommen. Bis Weihnachten schrauben wir das Programm etwas herunter, über die Feiertage sollen sie dann mal komplett abschalten, damit wir ausgeruht wieder starten können.“
Während die Jüngeren bei einer Niederlage (gegen Bremen) schon vier Siege (gegen Halle, Cottbus, Jena und den HSV) einfahren konnten, warten die U19 noch auf den ersten Dreier im Oberhaus. Obwohl die Mannschaft von Semih Keskin als Vorletzter auf einem Abstiegsplatz steht, haben die Lichterfelder keineswegs enttäuscht, steigerten sich von Spiel zu Spiel.
In Unterzahl nach frühem Platzverweis setzte es zum Auftakt eine Niederlage in Halle (0:4), dann erkämpfte sich das Team gegen Osnabrück (2:2) den ersten Punkt. Bei RB Leipzig (0:3) hielt der Aufsteiger die Partie offen, kassierte die Gegentreffer in den Schlussminuten. Sein großes Potenzial stellte der FC Viktoria 1889 dann gegen den VfL Wolfsburg (1:1) unter Beweis.
Doch wie gelingt es Semih Keskin, seine Himmelblauen in der Corona-Pause bei Laune und auch auf Trab zu halten? „Wir stehen über Zoom in Kontakt, da gibt es im Verlauf der Woche mehrere Meetings in verschiedenen Konstellationen. Mal mit mir, mit den Co-Trainern, aber auch mit den Physiotherapeuten. Es gibt Laufpläne, die Jungs arbeiten in den Bereichen Stabilität und Mobilität. Es gilt immer wieder, kreative Ideen zu entwickeln. Sie vermissen den Ball, den Wettkampf, aber wir hoffen darauf, dass wir im neuen Jahr wieder Fußball spielen können.“